Qualitativ vielleicht etwas mau - umso besser präsentiert sich das Team nach dem 3:1-Erfolg beim VCO.Die Regionalliga-Mannschaften des USV Potsdam haben am Samstag (03.10.2015) ihre Auswärtsspiele in der Hauptstadt beim VC Olympia Berlin II gewonnen. Die Damen setzten sich gegen die Nachwuchskader der Berliner Talentschmiede mit 3:2 (25:23, 26:24, 15:25, 19:25, 15:11) durch, die Herren gewannen 3:1 (25:21, 25:23, 8:25, 25:23) im Sportforum Hohenschönhausen. Als beste Spieler wurden einmal mehr Verena Poppe-Kohlsdorf und Jens Reimann ausgezeichnet.

Bei den Damen fehlten neben Kapitänin und Zuspielerin Martina Gast auch die ersten vier (!) Liberas, weshalb die nominelle Annahme-Außen Nora Makowski nach fast 5 Jahren beim USV ihr Debüt auf dieser Position feierte. Verena Poppe-Kohlsdorf rückte neben Karen Amlang auf die Annahme-Außen-Position, Ulrike Engel spielte Diagonal. Mit Julia Löchel im Zuspiel und Tina Patzner sowie Tanja Bergmann auf der Mittelblock-Position kam die Mannschaft gegen die übergroßen Gegnerinnen nur schwer in die Partie und lag im ersten Satz schon 13:7 zurück, profitierte dann jedoch von vielen Fehlern des VCO und gewann den Durchgang knapp mit 25:23. Im zweiten Spielabschnitt führten die Gäste bereits 5:1 durch starke Aufschläge von Julia Löchel, doch bei 10:10 egalisierte der VCO erneut. So offenbarten beide Mannschaften erhebliche Annahmeschwächen, weshalb Aufschlagserien eher die Regel als die Ausnahme waren. Zum Satzende lag Potsdam bereits 24:19 in Front, musste jedoch noch einmal in die Verlängerung, um den Satz mit 26:24 nach Hause zu bringen. In Satz drei, in welchem Maria Heidelberger ihr Comeback nach Babypause im Mittelblock gab, lagen die Gäste aufgrund der vorstehend genannten Probleme schnell 1:7 und 4:12 zurück. Hier schlug die Stunde von Paula Fabian und Katherina Richter, die den Stammkräften die nötige Pause verschafften und dem Gegner am Ende 15 Punkte abknöpften. Im vierten Satz rotierten dann nach 9:16 auch nun die Mittelblocker in die Annahme, weshalb der Gegner das starke Aufschlagspiel plötzlich einstellte und versuchte jene Spielerin anzuspielen. So kam Potsdam auch dank Alexandra Schramm auf 14:16 heran, danach fehlte dem Team jedoch die Durchschlagskraft im Angriff, weshalb der Tiebreak die Entscheidung bringen musste. In diesem führte der USV 8:7 beim Seitenwechsel, dann avancierte Verena Poppe-Kohlsdorf am Aufschlag zur Matchwinnerin (und folgerichtig auch zum MVP) und baute die Führung auf 13:7 aus – der Rest war dann reine Formsache – 15:11. Für den USV kann der Sieg in dieser Konstellation als zwei gewonnene Punkte betrachtet werden – am VCO in dieser Verfassung werden sich noch viele Teams die Zähne ausbeißen. Am Mittwoch (07.10.2015) steht derweil ein Testspiel an: In der Kirschallee empfängt das Team den Drittligisten Berlin-Brandenburger Sportclub. Am Samstag reist das Team in den Harz zu Tabellenführer Blankenburger Volleyballfreunde 91.

Bei den Herren wurde die Partie aufgrund des langen Damenspiels 30 Minuten später angepfiffen. Wer das Einspielen beider Teams verfolgte, dem konnte um die Potsdamer Angst und bange werden – bei Anpfiff standen sich jedoch zwei top-motiverte und gleichstarke Teams gegenüber. Der USV startete mit ungewohnter Startformation in die Partie, was sich jedoch als wahrer Glückgriff erweisen sollte: Mario Kuss, der kurzfristig am Spiel teilnehmen konnte und jahrelange Erfahrung als Annahme-Außen und Libero vorzuweisen hat, agierte für die fehlenden Robert Ließ und Martin Hänel auf letzterer Position. Christoph Schneider gab neben Erik Heidemann, der erstmals seit zwei Jahren wieder auf dem Spielfeld stand, sein USV-Debüt auf Annahme-Außen, Jens Reimann rückte auf Diagonal. Zu den Mittelblockern Attila Dahmann und Martin Grohs gesellte sich Zuspieler Thomas Schulze. Von den harten Sprungaufschlägen des VCO brachten die Routiniers nahezu alles verwertbar nach vorn, so dass die Mittelblocker zu phänomänaler Pass- und Erfolgsquote kamen (Beispiel Dahmann: 8 Pässe, 7 direkte Punkte). Der erste Satz begann gleich mal mit einem Ass, verlief dann aber lange Zeit ausgeglichen. Erst bei 15:13 ging Potsdam erstmals zwei Punkte in Front und kam, auch dank vieler Eigenfehler des VCO, zum 25:21-Erfolg. Der zweite Abschnitt wurde nach 9:5 und 17:15 am Ende noch einmal spannend, doch der USV verwandelte den ersten Satzball mit einem Leger von Schulze direkt zum 25:23. Der dritte Abschnitt verschaffte Jens Reimann, nachdem er einige Male böse geblockt worden war, ab 6:16 die nötige Pause zur Regeneration – Björn Bullert gab für ihn sein Saisondebüt. Angesichts der Tatsache, dass allein Reimann und Mario Kuss genauso alt sind, wie die gesamte Startsechs des Gegners, sei dann auch mal ein Satz erlaubt, wo der VCO alles trifft und der USV nichts – 8:25. Mit neuem Mut und einem starken Christoph Schneider ging es dann in den vierten Durchgang, um die angepeilten drei Punkte zu sichern. Potsdam rotierte nun 2 Positionen zurück, um dem Feind mit neuem Gesicht gegenüberzutreten: 9:9, 15:17, 24:23! Dann beendet Kapitän Heidemann selbst ein Volleyball-Spektakel vom Herrn, der Jubel war extatisch – auch mit und über MVP Jens Reimann! Für die Herren steht nun eine kurze Spielpause an: Am 17.10.2015 trifft der temporäre Tabellenführer zu Hause auf Aufsteiger BVV II.

Für den USV am Ball:

Alexandra Schramm, Julia Löchel, Katherina Richter, Karen Amlang, Verena Poppe-Kohlsdorf, Paula Fabian, Ulrike Engel, Nora Makowski, Tanja Bergmann, Tina Patzner, Maria Heidelberger

Erik Heidemann, Jens Reimann, Mario Kuss, Christoph Schneider, Attila Dahmann, Martin Grohs, Thomas Schulze, Björn Bullert, Philip Marchal

USV-Teams entführen 5 Punkte aus Berlin
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