Die erste Damenmannschaft des USV Potsdam gewann am Abend des 17.9.2016 ihr Auftaktspiel in der Volleyball-Regionalliga Nordost bei den Sportfreunden Brandenburg 94 vor etwa 80 Zuschauern souverän mit 3:0 (25:11, 25:23, 25:14) – und das OHNE ein einziges Vorbereitungsspiel, OHNE Trainer und phasenweise OHNE Block über die gegnerische Angriffsposition 4. Als wertvollste Spielerin wurde Zuspielerin Julia Löchel ausgezeichnet, womit sie die ersten 2 Punkte auf ihrem Saison-MVP-Konto verbuchen konnte.

Pünktlich und bestens gelaunt trafen sich elf Mädels, wovon zwei bedingt bis gar nicht einsatzfähig waren (Libera Cindy Kremer/Achillessehnenentzündung; Kapitänin Martina Gast/erst 5 1/2 Monate nach Kreuzband- und Meniskus-OP), sowie Teambetreuer und Edelfan Christian Kuhn auf dem KLEINEN Parkplatz am Hauptbahnhof, als sich dieser als ZU KLEIN erwies. Beim Verzehr von Tinas frisch gebackenen Apfelkeksen und Alex‘ neu kreiertem Mixgetränk, ereignete sich das Unglück: Cindys Auto – erst seit ca. einem Monat in ihrem Besitz – wurde von einem anderen Fahrzeug am Seitenspiegel tuschiert, dessen Fahrer maximal ähnlich lange in Besitz seines Führerscheins war. Da er jedoch weder diesen noch die Fahrzeugdokumente mit sich führte, sah sich Cindy (ihres Zeichens Polizistin und das sah man ihr auch an!) gezwungen, ihre Kollegen anzurufen. Die restlichen zehn Mädels zwängten sich also in zwei Autos und setzten sich schon einmal in Richtung Brandenburg in Bewegung, Cindy und Christian folgten mit etwas Verspätung.

Dort angekommen, war die Maßgabe für das Spiel klar: Die Startaufstellung um Spielkapitänin Verena Poppe-Kohlsdorf (Diagonal) mit Julia Löchel, den Außen-Annahme-Spielerinnen Karen Amlang und Tina Patzner, den Mittelblockerinnen Alexandra Schramm und Tanja Bergmann sowie Libera Madlen Schulze (Willkommen zurück 🙂 !) sollte laut und positiv auftreten, wenig Eigenfehler produzieren, im Aufschlag die ehemaligen USV-II-Spielerinnen unter Druck setzen und im Block clever agieren. Dies bedeutete, dass ein besonderes Augenmerk auf die großgewachsene Linkshänderin Annett Engel gelegt und sich bei suboptimalen Pässen des Gegners auf deren Angriffsposition 4 eher gelöst und die „Dankebälle“ ruhig aufgebaut werden sollten. Nachdem der von Libera Madlen Schulze gewünschte Seitenwechsel – aufgrund besserer Sicht in der Annahme – die erste Verwirrung beim Gegner stiftete, konnten Ulrike Engel, Katherina Richter, Cindy Kremer und Martina Gast, die neben den Co-Trainern Christian Kuhn und Grit Raßmann als „Coach“ auf der Bank Platz nahm, beobachten, wie ihr Team von Beginn an die Vorgaben gut umsetzte.

Den ersten Akzent setzten Karen und Alex im Block gegen Annett, was den Gegner zu einer frühen Auszeit bei 2:5 zwang. Die perfekte Antwort darauf gab Jule mit einem Ass. Im weiteren Verlauf des ersten Satzes ging die Blocktaktik über Außen voll auf und führte bereits bei 6-12 zum ersten Wechsel auf Brandenburger Seite. Dieser blieb – wie alle weiteren Versuche der Brandenburgerinnen in diesem ersten Satz der Regionalligasaison 2016/17 irgendwie ins Spiel zu kommen – erfolglos. Obwohl auch auf Seiten des USV längst nicht alles funktionierte, sorgte die geringe Eigenfehlerquote gepaart mit Nervosität, Abstimmungsproblemen und vielen Fehlern der Gastgeberinnen für ein schnelles 11:25.

Trotz guter Aufschläge von Tanja und einer überragenden Karen, die fast jeden Pass bekam und auch verwandelte, fanden die Brandenburgerinnen mit veränderter Aufstellung nun besser ins Spiel, glichen durch ihre erste wirklich gute Aktion zum 7:7 aus und gingen kurz darauf erstmals in Führung. Bei 11:8 rief das Trainerteam die Mannschaft zur Auszeit, die zunächst auch Wirkung zeigte. Nach einem Monsterblock von Tanja gegen Annett zum 12:9 kam das Team wieder auf 15:14 heran (Auszeit SfB). Einige Unkonzentriertheiten und Abstimmungsprobleme führten in der Folge dazu, dass die Heimmannschaft vermehrt Druck mit Aufschlägen und jetzt auch im Außenangriff entwickeln konnte. Bei 21:17 betrat Kaddy dann aber das Feld, fand erst eine gute Lösung im Angriff und führte anschließend ihr Team mit druckvollen Aufschlägen in Richtung Satzgewinn, den Karen kompromisslos zum 24 und 25:23 aus USV-Sicht eintütete.

Satz drei verlief ähnlich dem ersten. Die Gäste ließen sich weder von Auszeiten (1:5; 14:21) noch Wechseln des gegnerischen Trainers beeindrucken, spielten souverän und nun aus stabiler Annahme auch mutiger über die Mitte. Beim 14:17 ging dann Vero, die über das gesamte Spiel gefühlt 80% ihrer Angriffe erfolgreich abschloss, zur Aufschlaglinie und servierte acht starke Bälle zum 14:25 und 0:3.

Nach diesem gelungenen Auftakt werden in der kommenden Woche zumindest einige Lücken gefüllt. So steht am Mittwoch ein Trainingsspiel gegen den Ligakonkurrenten und Titelaspiranten TSV Tempelhof-Mariendorf auf dem Plan, im Auswärtsspiel am nächsten Samstag gegen den Absteiger der letzten Saison SV Energie Cottbus (Anpfiff 17 Uhr) dürfte zudem auch wieder mit einem Block gegen gegnerische Außenangriffe zu rechnen sein. Nur Trainer Thomas Schulze wird erneut nicht mit von der Partie sein, da er selbst mit den USV-Herren in Wittenberg gefordert ist. Wenn er von dort wieder mit dem MVP-Titel zurückkehrt (nochmal Glückwunsch dazu 😉 !), können seine Damen das sicherlich verschmerzen. Am Sonntag folgt dann die Kür beim Regionalpokal in Braunsbedra für den sich die USV-Damen durch ihren sensationellen Sieg des Brandenburger Landespokals 2016 im Mai qualifizerten.

Mut zur Lücke

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