Das Damenteam des USV Potsdam beendete ihren Auswärtsspieltag am Samstag (30.10.2010) beim Potsdamer VC 91 mit einem Sieg und einer Niederlage. Zunächst zwang man die Gastgeber mit 3:1 in die Knie, bevor man sich dem VSV Havel Oranienburg mit 0:3 geschlagen geben musste.
Die angespannte personelle Situation der Vorwoche sollte sich an diesem Spieltag nochmals zuspitzen. So waren zwar mit Libera Johanna Meyer und Universalspielerin Christin Eulau zwei wichtige Stützen der Mannschaft wieder mit im Team, dennoch fehlten mit der Mittelblockerin Alexandra Schramm, Annahme-Außen Josephin Mischke und der langzeitverletzten Karina Rattke drei wichtige Wechseloptionen. Zudem war Trainer Andreas Krakow verhindert, so dass Co-Trainer Schulze dessen Job übernahm.
Aufgrund der Ungewissheit der Tagesform einzelner Spielerinnen entschied sich der Coach zum Spiel gegen den Potsdamer VC 91 für folgende Startaufstellung: Im Mittelblock spielte neben Ulrike Engel die etatmäßige Außenangreiferin Eulau. Im Zuspiel sollte Henriette Werbelow das in sie gesetzte Vertrauen zurückzahlen, diagonal zu ihr agierte Grit Raßmann. Als Annahme-Außen fungierten Claudia Dittrich und Jennifer Tabatowski. Auf der Bank nahmen zunächst Mandy Reimann und Johanna Meyer platz, um auf eventuelle Schwächen im Team möglichst vielfältig reagieren zu können.
Der erste Satz gegen die Gastgeber, die soeben mit freundlichen Grüßen aus Oranienburg mit 0:3 (15:25, 10:25, 18:25) vom Feld gefegt wurden, begann aus golmer Sicht verhalten. Zwar steuerte Zuspielerin Werbelow gleich vier gute Aufschläge zur 4:0 Führung bei, doch Ruck-Zuck befand man sich mit 5:8 in Rückstand. Einige Spielerinnen schienen dabei gedanklich noch beim Frühstück zu sitzen, jedenfalls war der PVC deutlich präsenter im Spiel und setzte seit der benannten Führung den USV konstant unter Druck. Daran konnten weder die Auszeiten bei 9:13 und 15:21, noch die Einwechslung von Johanna Meyer zur Verstärkung der Feldabwehr etwas bewirken. Zu viele Ungenauigkeiten in der Annahme führten dann zur verdienten 21:25 Niederlage.
Im zweiten Durchgang startete man personell unverändert, jedoch sollte sich nun der Erfolg einstellen. Allen voran die Zuspielerin Henriette Werbelow wirkte nun deutlich sicherer und auch die Annahme stabilisierte sich mit der abermaligen Hereinnahme von Johanna Meyer. Hinzu kam, dass der PVC das Spielniveau des Vorsatzes nicht halten konnte und so stand dem 25:19-Satzausgleich nichts mehr im Wege.
Auch den dritten Satz dominierte der USV Potsdam. Von Beginn an reduzierte man deutlich die Anzahl der Eigenfehler und Jenny Tabatowski überzeugte mit einer sehr guten Erfolgsquote in Angriff und Aufschlag. Gewohnt solide agierte auch die reaktionsschnelle Ulrike Engel im Mittelblock und sicherte nach 18:7 wichtige Punkte zum letztendlich ungefährdeten 25:18-Satzerfolg.
Dass die Mannschaft nach den Erlebnissen der Vorwoche nicht gerade Lust auf einen Tiebreak versprühte, zeigte sie mit einer konzentrierten Leistung auch im vierten Satz. Nach zwischenzeitlicher 20:13-Führung, wo so ziemlich alle Messen gesungen schienen, machten es die Mädels leidglich zum Schluss noch einmal spannend. Bis auf 23:22 schmolz der Vorspung nun zusammen, ehe mit 25:22 gerade noch rechtzeitig der Deckel auf einen wichtigen wie in der Summe verdienten 3:1-Sieg gemacht werden konnte.
Pflichtaufgabe erfüllt – zweites Spiel. Dass es mit den vorhandenen Wechselmöglichkeiten gegen den gut gestarteten Brandenburgliga-Absteiger, den VSV Havel Oranienburg, ungleich schwerer werden würde, war im Vorfeld allen Beteiligten bewusst. Vor allem die Annahme des Gegners erwies sich im ersten Spiel gegen den Potsdamer VC 91 als Prunkstück der Mannschaft und Schlüssel zum Erfolg. Zudem verfügten die Havelländer aufgrund ihrer Körpergröße über deutliche physische Vorteile in Angriff und Block. Zumindest der gegnerischen Annahme wollte man es nicht zu einfach machen: Die Ansage des Trainers im Aufschlag volles Risiko zu gehen zeigte gleich zu Beginn Wirkung und so entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Die eigene Annahme und Feldabwehr verstärkte nun Johanna Meyer wieder wie gewohnt als Libera und Mandy Reimann ersetzte die gute Henriette Werbelow im Zuspiel.
Nachdem man im ersten Satz bis zum 8:8 gut mithielt, war es wieder einmal die Annahme die für drei direkte Punkte des Gegners sorgte. Besonders ärgerlich war das deswegen, weil ein über der Dreimeterlinie gespanntes Drahtseil teils perfekte Annahme zunichte machte und für den entscheidenen Vorsprung des Gegners sorgte. So blieb dieser 3-Punkte-Rückstand fast konstant bis zum Schluss erhalten – 21:25 hieß es am Ende.
Doch man hatte gemerkt, dass gegen die Damen des VSV Havel mehr drin war. So erspielte sich der USV im zweiten Satz zunächst eine 10:7-Führung, die bei 13:13 egalisiert wurde. In der entscheidenen Phase hatte der Gegner dann die besseren Nerven auf seiner Seite und zog von 21:21 auf 25:22 auf und davon.
In der folgenden Satzpause sah man auf der Seiten der Potsdamer hängende Köpfe. Ganz anders jedoch präsentierte sich die Mannschaft nur wenige Minuten später auf dem Feld: Dank druckvoller Aufschäge von Mandy Reimann und Claudia Dittrich wurde die Annahme des Gegners nun in ihre Einzelteile zerlegt. Es wurde um jeden Ball gefightet und die Angreifer punkteten fast nach Belieben. Das Resultat war eine 20:13-Führung, die O’burg in die zweite Auszeit zwang. Dem USV Potsdam musste man jetzt jedoch ankreiden, dass trotz aller Warnungen des Trainers die Konzentration abrupt flöten ging und sich die Situation Punkt in Punkt zuspitzte. Den Höhepunkt dieses Dramas bildete bei 24:23-Führung die Auswechslung von Henriette Werbelow für Grit Raßmann, die zuvor (21:15) ins Spiel gekommen war, um weiterhin mit drei Angreifern agieren zu können. Die damit verbundenen Änderungen im Annahmeriegel verunsicherten das Team jedoch so sehr, dass quasi nichts mehr gelang und so hatte auch noch der Trainer direkten Anteil an der Niederlage. Denn der VSV Havel Oranienburg zeigte wieder einmal die besseren Nerven und entschied den Satz äußerst glücklich mit 27:25 für sich.
Die Erkenntnis des Tages: die Pfilchtaufgabe gegen den PVC wurde souverän gelöst und gegen Oranienburg hatte man eine ansprechende Leistung gezeigt, die Hoffnung für kommende Aufgaben gibt. Man kann diese Mannschaft schlagen, aber irgendwie wollten ja auch alle nach Hause!
Bereits am kommenden Samstag steht der nächste Spieltag ins Haus: Gegner sind Gastgeber SC Potsdam V und Motor Hennigsdorf.
Schöner Spielbericht 😉 Liebe Grüße aus Oranienburg! (5)