In der Landesliga Nord der Damen konnte der USV Potsdam am gestrigen Samstag (24.11.2012) in Golm seine beiden Heimspiele gegen den VC Fortuna Kyritz mit 3:1 (25:20, 28:26, 21:25, 25:16, 79 min) und gegen den Werdaner VV mit 3:0 (25:16, 25:21, 25:23, 68 min) gewinnen und baute damit in der Tabelle den Vorsprung auf die Konkurrenz weiter aus.
Nachdem sich Werder in den letzten Wochen auch in den Ergebnissen deutlich gesteigert und sich bis auf den zweiten Tabellenplatz vorgearbeitet hatte, war man als neutraler Zuschauer des ersten Aufeinandertreffens der beiden Gastmannschaften doch ein wenig überrascht, wie Kyritz den Favoriten aus der Ketchup-Stadt mit 3:2 in die Knie zwang.
Der USV war also gewarnt, das Spiel gegen die gerade mal mit exakt 6 angereisten Spielerinnen aus Brandenburgs Nordwesten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Gäste knüpften zunächst an ihre gute Leistung gegen Werder an und zeigten gute Block- und Abwehraktionen. Evenutell hegten sie wohl auch kurzfristig Gedanken daran, mit einem Satzerfolg in das Spiel zu starten. Ein Diagonalwechsel zum Ende des 1. Satzes machte den Sack aber schnell zu (25:20).
Der zweite Satz startete mit der gleichen Startaufstellung wie zu Spielbeginn und es ging hin und her. Mal punktete der USV, dann wieder Kyritz – von konditionellen Schwächen beim Gegner keine Spur. Potsdam tat sich schwer, Annahme und Abwehr landeten nicht immer sauber beim Zuspieler und somit kamen die Mittelangreifer Tanja Bergmann und Alexandra Schramm kaum zum Zug. Auch in diesem Satz sollte der Diagonalwechsel den Satzgewinn ermöglichen, jedoch brauchte der USV viel Durchhaltevermögen und Kampfgeist, um sich nach einem 28:26 über den zweiten Satzgewinn zu freuen.
Im dritten Satz hieß es ebenfalls wieder „Alles auf Anfang“: Henriette Werbelow im Zuspiel, Grit Raßmann mit verletztem Hacken auf Diagonal, Franziska Hörnlein und Maria Heidelberger auf Außen und die beiden schon weiter oben erwähnten Mittelblocker Schramm und Bergmann. Die Kyritzer wollten sich aber nach einem 0:2-Rückstand noch lange nicht geschlagen geben und agierten variabel im Angriff und kämpften hinten um jeden Ball. Potsdam hingegen verließ sich auf seine Stärken, führte auch in diesem Satz den obligatorischen Diagonalwechsel bei engem Spielstand durch und brachte Diagonalangreiferin Ulrike Engel und Zuspielerin Elisa Eichholz auf´s Feld. Ebenfalls kam als Annahme-Außen Nora Makowski ins Spiel und pritschte verunglückte Pässe mit dem Auge eines Adlers in die Lücken des Gegners. Doch auch der Liberotausch von Madlen Schulze zu Sabine Zacharias konnte den Satzverlust dieses Mal nicht verhindern und die Potsdamerinnen gaben den Satz verdient 21:25 ab.
Nachdem sich die Trainingsbeteiligung in den letzten Wochen auch in gewissen Grenzen hielt, ermöglichte dieser Satzverlust nun der ersten Sechs, sich für die kommende Partie noch ein wenig warmzuschießen und kam nicht ganz ungelegen: Potsdams erste Sechs fand im vierten Satz schnell zu gewohnter Form, das Zusammenspiel funktionierte wesentlich besser, die Annahme und Abwehr wurde nach vorn gebracht und die Pässe gut auf die Angreifer verteilt, die alle ordentlich Druck mit ihren Angriffen machten. Vielleicht zeigte sich nun auch die physische Schwäche des Gegners, der keinerlei Auswechseloption hatte. Der Satz ging mit 25:17 und somit folglich auch das Spiel an den USV Potsdam. Das Spiel war in weiten Teilen harmonisch, die Spielerinnen agierten in jeder Konstellation gut als Team zusammen und es hat Spaß gemacht gegen ein stark spielendes Team aus Kyritz zu gewinnen.
Das „Spitzenspiel“ gegen Werder ist hingegen schnell erzählt: Der Gast hatte dem USV nichts Zählbares entgegenzusetzen. Unbestätigten Quellen zufolge, lieferte Potsdam seine beste Saisonleistung ab, wobei sich Mittelblockerin Tanja Bergmann und Libera Madlen Schulze noch das Prädikat „mit Auszeichnung“ verdienten. Dabei bewies sich Interimscoach Mario Kuss in seinem Rollentausch mit Thomas Schulze (Zuspieler USV-Herren vs. Trainer USV-Damen) als Ruhepol am Rand einer emotional geführten Partie, an dem auch das pöbelnde Werderpack auf der Tribüne einen gewissen Anteil hatte. Das Abrutschen der eigenen Mannschaft in den Abstiegskampf konnte das jedoch nicht verhindern.
Der USV Potsdam wird jetzt eine Woche lang die Wunden des Satzverlustes gegen Kyritz lecken, um dann gespannt der Dinge zu harren, die die Mannschaft am nächsten Samstag in Hohen Neuendorf von den Gastgebern und aus Brandenburg erwarten. Coach Alexander Dames vom VfB Blau-Weiß hat sich jedenfalls schon für die nächste Niederlage seiner Mannschaft angekündigt! 😉
Spielbericht: Elisa Eichholz und Thomas Schulze
Glückwunsch Mädels und Schulle! Das hätte ich zu gern gesehen…
christn
Hat mir gefallen was ich gesehen habe! Leider war stimmungstechnisch gegen den Werder-Fanblock nicht viel auszurichten.