Nur noch 38 Tage trennen immerhin drei der vier am Wettkampfbetrieb der Saison teilnehmenden Volleyball-Mannschaften des USV Potsdam vom 1. Spieltag der Spielzeit 2014/2015. An jenem 13. September 2014 beginnen für die beiden Damenteams des Vereins nach zuletzt vier Aufstiegen in zwei Jahren zwei neue Abenteuer in neuen Ligen. Auch die 1. Herrenmannschaft wird an diesem goldenen Samstag ins neue Spieljahr starten, während die Zweitvertretung der Männer am 20. September 2014 ins Geschehen der Brandenburgliga eingreift. Wir geben ein paar interessante Einblicke in den aktuellen Stand der Vorbereitungen.
Nachdem sich die 1. Damenmannschaft am gestrigen Montag (04.08.2014) erstmals zu einer Trainingseinheit als Regionalligist zusammenfand, gab Trainer Thomas Schulze seinen Mädels den weiteren Ablauf der Vorbereitung bekannt: Neben einem Vorbereitungsturnier beim SV Einheit Borna wurde als letzter Härtetest vor dem Ligastart ein Testspiel mit dem Vorjahres-Dauerrivalen SC Potsdam II am 09. September vereinbart. Da bis dahin noch viel Wasser die Havel hinunterfließen wird, bittet der Coach zunächst zu mehreren Athletikeinheiten, die zum Teil wie im Vorjahr inmitten des Potsdamer Weltkulturerbes am Schloss Sanssoucci stattfinden werden.
Nicht mehr mit dabei sein werden dann Elisa Eichholz und Sabine Zacharias, die die Mannschaft im Sommer mit unbekanntem Ziel verließen. Beiden möchten wir an dieser Stelle herzlich für die geleistete Arbeit danken. Um den Abgang unserer Zuspielerin zu kompensieren, wurde mit Julia Löchel eine vielseitig einsetzbare Spielerin verpflichtet. In der letzten Saison bildete die 1,65 cm große, gebürtige Potsdamerin bei den Sportfreunden Brandenburg als Libera eine wichtige Stütze für das erfolgreiche Abschneiden des Regionalliga-Aufsteigers. Beim USV wird sie ihre Qualitäten nun jedoch in erster Linie auf der Zuspielposition unter Beweis stellen dürfen. Nachdem Grit Raßmann und Ramona Stucki zum Ende der vergangenen Spielzeit angekündigt hatten, sich aus dem Punktspielbetrieb zurückzuziehen, wurde ein weiterer Platz auf der Diagonalposition frei, der vom zweiten Neuzugang Verena Poppe-Kohlsdorf eingenommen werden wird. Für die Potsdamer Volleyball-Insider ist auch sie sicher keine Unbekannte: Nach ihrer volleyballerischen Ausbildung beim SC Potsdam, für den sie auch mehrere Zweitligaeinsätze aufzuweisen hat, zog es die Diagonalspielerin 2012 zunächst zum Berlin-Brandenburger SC, wo sie zusammen mit USV-Zuspielerin Martina Gast Platz 3 in der neu geschaffenen Dritten Liga erreichte. In der letzten Saison konnte sie mit Neustadt-Glewe die Meisterschaft in der Dritten Liga Nord bejubeln. Am meisten freut sich die gebürtige Potsdamerin auf das Wiedersehen mit alten Weggefährten und ein regelmäßiges Training beim USV – das kam im letzten Jahr aufgrund der weiten Fahrtwege oft zu kurz.
Die offizielle Vorstellung der 17 Spielerinnen umfassenden Mannschaft erfolgt am 20. August. Nachdem die Firma „Sportive Orthopädie Kunz“ den Brandenburgischen Landesmeister mit nagelneuen Trikots versorgte, entschied sich das Team kurzerhand, das Mannschaftsfoto als Dankeschön in diesem Jahr vor Ort in Rehbrücke aufzunehmen. Zum Punktspielstart am 13.09. empfängt die Mannschaft um 16 Uhr den Vorjahresvierten TSV Tempelhof/Mariendorf in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. Diese wird der Mannschaft zukünftig als Heimstätte dienen, um zusammen mit der ersten Männermannschaft Doppelsiege feiern zu können. Neben der neuen Spielhalle und neuen Gegnern müssen sich die Damen übrigens auch auf neue Spielbälle einstellen.
Eine Art Umbruch gibt es auch bei der zweiten Damenmannschaft. Hier verließen mit Anne-Katrin Hess, Christin Eulau, Johanna Meyer, Josephine Messer und Joanna Wendling gleich 5 Spielerinnen das Team von Trainer Arno Goreczko-Ließ, welches als Aufsteiger ebenfalls am 13.09. um 11 Uhr in Kleinmachnow gegen den Vorjahresdritten 1. VC Herzberg in die Brandenburgligasaison starten wird. Den Abgängen gegenüber stehen mit Susanne Walter, Katharina Schumann (beide SC Potsdam), Saskia Boettger (Sportfreunde Brandenburg 94), Franca Grellmann (Berlin-Brandenburger SC), und Sarah Jeworski (TSV Spandau 1860) fünf Neuzugänge, die im Laufe des Sommers gut ins Team integriert wurden. Als sechsten Neuzugang vermeldete die Mannschaft die spektukuläre Rückkehr von Henriette Werbelow: Nach einer Saison beim Werderaner VV wird die gelernte Zuspielerin nun beim USV II in der höchsten Spielklasse des Landes Brandenburg als Libera zum Einsatz kommen. Willkommen zu Hause, Henny! Das Team feilte derweil faktisch seit April am Saisonziel Klassenerhalt und legte lediglich im Mai und Ende Juni zwei kurze Verschnaufpausen ein, um neue Kraft für die bevorstehenden Aufgaben und eine lange Spielzeit zu sammeln.
Eine weitere, sehr schöne Nachricht gibt es übrigens – und das ist beim USV wahrlich nicht selbstverständlich – aus dem Nachwuchsbereich zu vermelden. Der USV Potsdam wird im weiblichen Jugendbereich mit einer U20-Mannschaft an den Start gehen. Mit Rick Schock als Trainer werden 12 junge Damen die Farben des USV in der kommenden Spielzeit bei den Brandenburgischen Landesmeisterschaften vertreten. Sobald es hier nähere Informationen gibt, erfahrt ihr das auf unserer Homepage.
Traditionell etwas gelassener gehen die Herren der Schöpfung die Vorbereitung der neuen Saison an. Während sich ein Großteil der Spieler der 1. Herrenmannschaft die Zeit beim Spielen im Sand vertreibt, blieb die zweite Mannschaft den Sommer über dem Hallenparkett weitgehend treu, auch wenn Kapitän Georg Meyer kürzlich nichts weiter als die erneute Titelverteidigung als Saisonziel ausgerufen hatte. Die Mission Meisterhattrick beginnt für den USV II am 20. September mit dem Auswärtsspieltag in Fürstenwalde. Erstes Opferlamm der neuen Saison ist Aufsteiger Luckenwalder VC. Dass auch Neuzugang Philipp Dreblow daran seinen Anteil haben wird, gilt intern bereits als unstrittig. Immerhin kommt der 1,90m große Mittelblocker extrem sprunggewaltig daher. Nicht mehr mit dabei sein wird Annahme-Außen Markus „Rosi“ Krabisch, der als Lehrer eine Anstellung in seiner Heimatstadt Angermünde antreten wird.
Bei der ersten Mannschaft reibt man sich mit Blick auf die bevorstehende Saison indes die Hände ob der bevorstehenden Lokal-Derbys. Nachdem der Werderaner VV im Endspiel um die Meisterschaft im Lande gegen den USV II bravourös scheiterte und nur als Zweitplatzierter des BVV den Sprung in Liga 4 schaffte, kommt es am 04. Oktober in Werder zum ersten Aufeinandertreffen zwischen dem Regionalliga-Neuling und den Altmeistern um Kapitän Erik Heidemann. Da auch der VC Potsdam-Waldstadt nach seinem Rückzug aus der Dritten Liga wieder beim USV um Derbypleiten bettelt, stehen den Potsdamern vier emotionsgeladene und spannende Spiele bevor. Denn nur eine Woche nach dem Spiel in Werder genießt der USV Potsdam Heimrecht gegen den VCP in der Heinrich-Mann-Allee. Die 600 Zuschauer aus der Saison 2010/2011 zu knacken wird sicher schwer, ist aber nicht unmöglich. Und dass die Meldung vom 01. April auf eine gewisse Art und Weise also doch einen nicht unerheblichen Wahrheitsgehalt hatte, sollte unbedingt noch Erwähnung finden. Personell hat der USV bislang einen Abgang zu vermelden: Mit Michael Gärtner verliert die Mannschaft einen überaus treuen Sportsmann und Teamplayer, der sich trotz seiner überschaubaren Spielanteile immer voll in den Dienst der Mannschaft stellte. Mit dieser Ausnahme bleibt der Fast-Ab- und Fast-Aufsteiger der letzten Saison vorerst unverändert. Mit etwas Wehmut blicken wir nach Berlin, wo der VCO aus Angst vor Andi Scheuerpflug die Flucht nach vorn angetreten hat: Dass der Leistungsnachwuchs des Landes künftig in der Dritten Liga mitmischt hat für die Regionalliga zur Folge, dass der Spielplan deutlich entzerrt werden konnte. Der offene Affront des Verbandes, den USV ans Tabellenende zu setzen, lässt sich übrigens mit der identischen Ansetzungsnummer 10 der Herren und Damen erklären. Denn wenn USV-Heimspiel, dann am Samstag! 16 Uhr die Damen, 19 Uhr die Herren – immer – die ganze Saison! Es kribbelt langsam wieder …
Allen Teams wünschen wir eine verletzungsfreie und erfolgreiche Vorbereitung!
Man darf sich auf die neue Saison freuen.
Gespannt bin ich vor allem auf die 1. Herren, die die Qualität haben jedem Gegner Schwierigkeiten zu bereiten. Auch die Damen werden jeweils für gute Spiele sorgen, ganz sicher. Naja… und dann ist da noch die Zweite: überheblich mit proletarischem Charakter, um geistige Schwächen zu kompensieren. Naja, 3:1 für eine geile Saison!
Entweder ist das ein Anriff auf die Arbeiterklasse, der hier indirekt geistige Schwächen unterstellt werden, oder ein eklatant gutes Beispiel für die deutsche Bildungsmisere – man darf es sich wohl aussuchen. In diesem Sinne: „Proletarier aller Länder verinigt euch!“
PS: Ich frage mich nur, wer sich hier der Ersten so verbal anbiedern muss, das ist ja fast schon eklig 😀