Die erste Volleyball-Damenmannschaft des USV Potsdam setzte sich am Sonntag (22.02.2015) in der Regionalliga Nordost nach einem über 2-stündigen Volleyballkrimi beim Berliner Volleyballverein Vorwärts mit 3:2 (22:25, 25:14, 25:23, 23:25, 21:19) durch. Damit bewahrte der amtierende Brandenburgische Landesmeister und Aufsteiger von Trainer Thomas Schulze die theoretische Chance auf Platz 2.

Wenn das keine geschlossene Mannschaftsleistungs war: Der USV gewinnt nach über 2 Stunden reiner Spielzeit in 5 Sätzen nach insgesamt 8 eigenen Auszeiten und 21 Spielerwechseln! Es war ein Spiel mit erhöhtem Herzinfarktrisiko bei allen Beteiligten. Doch der Reihe nach: Der USV musste zusätzlich zu den Absagen von Madlen Schulze (Fußverletzung), Alexandra Schramm (akute Fingersehnenprellung), Maria Heidelberger (nach Geburt des ersten Sohnes noch im Krankenhaus), Julia Ließ (Zwillinge im Bauch), Christin Semmler (seit September nicht beim Training), Grit Raßmann (Trainingsrückstand), auch jene von Anika Zülow verkraften, deren Teilnahme der aktuellen Grippewelle zum Opfer fiel. Mit insgesamt 10 Spielerinnen gab es für Trainer Schulze dennoch genug Wechseloptionen, um in Berlin-Lichtenberg zuversichtlich ins Match gegen den Tabellensechsten zu starten. So fanden sich neben Martina Gast (Zuspiel), Verena Poppe-Kohlsdorf (Diagonal), Susann Sass und Tanja Bergmann (beide Mittelblock) auch Kapitänin Franzi Hörnlein und Nora Makowski (beide Annahme-Außen) in der Startsechs wieder. Als Libera agierte Cindy Kremer.

Um dem geneigten Leser sämtliche Spieldetails zu ersparen (man könnte hiermit ganze Bücher füllen, da die Ballwechsel nur selten unter drei Netzüberquerungen blieben), nur ganz kurz zum Spielverlauf: Der USV legte einen klassischen Fehlstart hin, liegt 2:8 und 6:14 hinten, kam aber noch bis auf 22:25 heran. Diesen Schwung nahmen die Potsdamerinnen mit in den zweiten Satz und fegten den BVV mit 25:14 vom Feld. Der dritte Satz lief bei 5:9 und 10:18 schon gehörig aus dem Ruder, doch die Auszeiten und die Joker von der Bank stachen und brachten die Wende: 13:18, 15:19, 19:20, 23:21, 25:23. Der vierte Abschnitt hingegen konnte nach 7:9, 15:18 und 21:23 trotz 6 Wechseln nicht mehr gedreht werden – 23:25! Der Tiebreak musste also die Entscheidung bringen: Der USV schien hier nach einer 3:0-, 8:5- und 11:8-Führung schon auf der Siegerstraße, doch dann mussten die Gäste bei 11:11 den Ausgleich hinnehmen. Nun ging es hin & her: Potsdam musste bei 13:14 den ersten von insgesamt 5 Matchbällen des BVV abwehren, ehe es Ulrike Engel vorbehalten war mit einem Leger gegen den Block das Spiel zugunsten des Tabellendritten zu entscheiden.

Eigentlich ist es nach dieser geschlossenen Teamleistung unangemessen, einzelne Spielerinnen hervorzuheben. Doch angesichts der Tatsache, dass Julia Löchel in den letzten Wochen als Libera aushelfen musste, nicht auf der Zuspielposition trainierte und beim heutigen Sieg doch genau dort entscheidenen Anteil am Gewinn hatte, muss man mal eine Ausnahme machen.

Mit dem 13. Sieg im 16. Saisonspiel bewahrten die Potsdamerinnen die theoretische Möglichkeit, in den ausstehenden Partien mit zwei 3:0-Erfolgen über Energie Cottbus (07. März) und beim USC Magdeburg (21. März) am Ende hinter der SG Rotation Prenzlauer Berg aus eigener Kraft die Vizemeisterschaft zu feiern. Denn Ziele kann nur derjenige erreichen, der welche hat.

Für den USV am Ball:

Martina Gast, Verena Poppe-Kohlsdorf, Susann Sass, Tanja Bergmann, Franziska Hörnlein, Nora Makowski, Katherina Richter, Julia Löchel, Ulrike Engel, Cindy Kremer

Tiebreak-Krimi: 1. Damen gewinnen 21:19 beim BVV
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