Wie in jedem Jahr jagt beim USV im März ein Höhepunkt den Nächsten. Die halbe Mannschaft feiert Geburtstag und der letzte Spieltag führt die Mannschaft regelmäßig nach Spergau zu einem Spiel der Kategorie 3, also mit besonders weiter Anreise. Dieses Mal luden die drei Geburtstagskinder Erik, Reimi und Attila zur 40+Ehrentagsfeier mit Ballsport, Mettbrötchen und Alkoholika nach Sachsen-Anhalt und es machte sich eine acht erwachsene Kinder umfassende Geburtstagsrunde unter Aufsicht der Erziehungsberechtigten Edda Schulz auf den Weg nach Sachsen-Anhalt.
Die Überraschung vor Ort: die dortige Jahrhunderthalle erwartete den Feiertross als Tropical Island. Der Hausmeister meinte es besonders gut mit Zuschauern und Spielern und wollte mit angenehmen Saunatemperaturen wohl schon einmal die Stimmung aufheizen für das abendliche Playoff-Spiel der ersten Mannschaft gegen den VfB Friedrichshafen. Bei gefühlten 30 Grad Hallentemperatur sammelten sich schon vor der Erwärmung erste Schweißtropfen auf sicht- und unsichtbaren Körperstellen. Reisestress, Akklimatisierungsprobleme und Verdauung der ersten Mettbrötchen-Runde ließen die USV-Feierbiester beim Einschlagen noch etwas unharmonisch wirken. Das Spiel ist jedoch schnell erzählt: Während der erste Satz nach anfänglichem Rückstand noch zu einem 25:23 gedreht werden musste, fielen die beiden Folgenden mit 25:15 und 25:19 deutlich zu Gunsten des USV aus. Potsdam riss sich kein Bein aus, Mitteldeutschland reihte Eigenfehler an Eigenfehler und verschenkte diese dekorativ als Punkte verpackt an den USV-Sechser. Zitat beim Bier danach: „Gegen Mannschaften, die so viele Fehler machen, spielen wir immer stark.“ Echte Höhepunkte waren rar gesät. Burki chicken-wingte eine Angriffsgranate des Gegners zum direkten Punkt zurück. Gastkind Piet legte sich noch mit dem Insel-Bademeister – sprich Schiedsrichter – an und sprang zwei Mal verbal vom Beckenrand, doch bekam wahrscheinlich aufgrund dessen prä-post-saisonaler Gelassenheit mal keine gelbe Karte. Danach gab dieser noch zwei Nullbälle hintereinander, weil er sich nicht sicher war, ob er seinen Augen oder dem Aus- respektive Drin-Gebrüll beider Mannschaften trauen sollte. Nebenher wurden noch Haare auf der Wechselbank geflochten und die üblichen mannschaftsinternen Kinderstreitigkeiten geschlichtet. Nachdem dann das letzte Lied unter der Dusche gegrölt und die letzten Mettbrötchen, Biere, Gewürzgurken und Cuba Libre vernichtet waren, waren aber auch in diesem Jahr Geburtstagsparty und Saison Geschichte.
Mit 10 Siegen aus 18 Spielen endet die Saison 2014/2015 für den USV mit 31 Punkten auf dem sechsten Rang. Ein Sieg mehr hätte sogar für Platz drei gereicht. Wie in den Vorjahren blieb die Mannschaft damit unter Ihren eigentlichen Möglichkeiten. Nachdem aber schon Weihnachten jegliche ersthafte Trainingsaktivität eingestellt wurde und wichtige Spieler regelmäßig aufgrund familiärer und sonstiger Verpflichtungen oder Verletzungen fehlten, war dieser Saisonausgang weder tragisch noch überraschend. Was möglich gewesen wäre, zeigen die deutlichen Siege gegen die beiden Erstplatzierten von Preußen und Spandau in der Hinrunde. Wichtig fürs Prestige: Die Potsdamer Stadtmeisterschaft gegen die Männer von Waldstadt Potsdam (Rang 7) konnte sowohl tabellarisch als auch im direkten Vergleich (kleine Punkte) gewonnen werden. Und mit drei Neugeborenen, war die Saison zumindest in dieser Hinsicht die erfolgreichste in der Geschichte, womit die USV-Mannen ihren Titel als „fruchtbarste Volleyball-Mannschaft der Regionalligen“ eindrucksvoll unterstreichen konnten.
Die Mannschaft bedankt sich bei ihren treuen Fans, dem Team-Sponsor Café Guam und allen, die dem USV immer wieder die Daumen drücken, für die Unterstützung in der abgelaufenen Saison. Mitte September startet dann die neue Spielzeit, wenn es wieder heißt „Welcome to Heinrich Mann-Allee“.
Für den USV in Spergau am Ball:
Jens Reimann, Martin Grohs, Attila Dahmann, Martin Hänel, Erik Heidemann, Christian Burkhardt, Christian Grapentin, Piet Karohs (und Edda Schulz)
Spielbericht: Attila Dahmann