Die Volleyballabteilung des USV Potsdam kann am heutigen Mittwoch voller Stolz einen sensationellen Coup vermelden: Wie Abteilungsleiter Erik Heidemann bekanntgab, hat der Verein unter der Schirmherrschaft des Internationen Olympischen Kommitees eine Koorperationsvereinbarung mit dem Videospiel-Hersteller SEGA aus Tokio geschlossen. SEGA besitzt die Lizenz des IOC für die Produktion des offiziellen Videospiels für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro.

Im Gegensatz zur Sportart selbst erfreuen sich Volleyball-Videospiele seit jeher nur mäßiger Beliebheit. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Zum Einen liegen sie in der Komplexität der Handlungen auf und neben dem Spielfeld, den fehlenden Steuerungsmöglichkeiten, schmalen Marketingbudgets, als auch vielmehr an der Qualität der Animationen, wie ein Beispiel von Nintendo aus dem Jahr 1986 zeigt:

Doch auch knapp 30 Jahre später fristen Volleyball-Animationen ein eher stiefmütterliches Dasein. SEGA erntete nach den Olympischen Spielen 2012 in London herbe Kritik von der FIVB. Der Vorwurf: Hallenvolleyball fand in der offiziellen Spielversion zu den Olympischen Sommerspielen überhaupt keinen Platz und im Beachvolleyball wirkten die Bewegungsabläufe der Spieler extrem unrealistisch, wie folgendes Video verdeutlicht:

So setzten sich das IOC, die FIVB und SEGA im Oktober 2014 nach der Männer-WM in Polen an einen Tisch, um neben einer größeren TV-Präsenz des Hallenvolleyballs bei Olympia auch einen Platz für selbigen im Videospiel zu verhandeln.

Dabei versuchte der Volleyballweltverband die Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann für die digitale Aufnahme von Bewegungen (motion capture) zu gewinnen, was jedoch aufgrund der Rückenverletzung von Reckermann unmöglich wurde. Stattdessen stellte der Teammanager der Olympiasieger von 2012 – Andreas Scheuerpflug – in Aussicht, die erforderlichen Aufnahmen auch mit dem USV Potsdam in der Brandenburgischen Landeshauptstadt durchführen zu können. Im Kader des Regionalligisten tummeln sich viele ehemalige Leistungsvolleyballer, die das Technik-Leitbild der FIVB gleichsam verinnerlicht haben und zudem den engen Budgetrahmen des Projektes nicht sprengen würden.

Da auch die erste Damenmannschaft auf bundesligaerfahrene Spielerinnen zurückgreifen kann, liefert der USV eine Komplettlösung aus erster Hand: So werden neben den geschlechtsunabhängigen Grundtechniken auch spezifische Angriffs- und Abwehrtechniken digital aufbereit werden, um so zu einem einzigartigen Produkt beitragen zu können, wie SEGA-Pressesprecher Nikita Takimoto bestätigt: „Mit dem USV haben wir einen zuverlässigen Partner gefunden, um das Schattendasein des Volleyballs in der Videospielbranche ein für alle mal zu durchbrechen. Wir freuen uns außerordentlich über die bevorstehende Zusammenarbeit.“ Abteilungsleiter Erik Heidemann betont, dass der Verein eine einzigartige Gelegenheit erhält, um weltweit Impulse für den Volleyballsport zu setzen. Die Planungen seien bereits weit fortgeschritten, einzig für die spezielle Zuspieltechnik im Damenbereich wird noch eine Zuspielerin gesucht, die über adäquate Fähigkeiten und eine Körpergröße jenseits der 1,65m verfügt. Bewerbungen hierfür nehmen wir gern über unser Kontaktformular entgegen.

Für Andreas Scheuerpflug hingegen bedeutet das Mitwirken im Videospiel für Rio de Janeiro (2016), nach Sydney (2000) und Athen (2004) als Spieler, sowie London (2012) als Manager, die vierte Olympia-Teilnahme. Auch für Spieler wie Andreas Jurisch, die in den 90er Jahren ihre Blütezeit erlebten, bietet sich somit noch einmal die späte Gelegenheit der Olympia-Teilnahme.

Die Sporthalle Heinrich-Mann-Allee wird im Juni für ein Wochenende komplett gesperrt und in ein Hightech-Studio umgestaltet werden. Über die Höhe der Vergütung wurde von beiden Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart. Eine erste Testversion soll am 01. April 2016 auf den deutschen Markt kommen. Das Spiel erscheint für die Konsolen PlayStation3, PlayStation4, XBOX sowie für den PC.

USV Potsdam unterstützt Olympische Spiele in Rio

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