Die Regionalliga-Damen des USV Potsdam kehrten am Samstagabend mit einem 3-1 (16:25, 17:25, 27-25, 14:25)-Sieg im Gepäck aus Magdeburg zurück, gaben dabei unnötigerweise den ersten Satz dieser Spielzeit ab und schoben sich folglich „nur“ auf den zweiten Tabellenrang vor – Spitzenreiter ist die zweite Mannschaft der SG Rotation Prenzlauer Berg. Als wertvollste Spielerin wurde Zuspielerin Martina Gast ausgezeichnet.

13 Uhr Abfahrt am kleinen Parkplatz. Der ist diesmal wieder ganz schön voll, wir kommen aber ohne „Zwischenfälle“ los. Die Viertelstunde Verspätung wegen des S7-Schienenersatzverkehrs – geschenkt. Zwei Autos reichen, denn es machen sich nur acht Spielerinnen plus Co-Trainer Christian Kuhn auf die, ja was denn? Auswärtsfahrt der Kategorie 3? Ich erkenne langsam Parallelen zu unserer ersten Herrenmannschaft. Nur, dass bei uns noch Hoffnung auf Besserung besteht und wir (bisher) trotzdem gewinnen.

Pünktlich in der Uni-Sporthalle angekommen, stellte sich die Mannschaft gegen zwölf motivierte Magdeburgerinnen abermals fast von selbst auf. Lisa Schröder, die ihr Debüt im USV-Trikot gab – Herzlich Willkommen (zurück)! -, übernahm die zweite Außenposition neben Karen Amlang, Diagonal agierte Verena Poppe-Kohlsdorf. Im Mittelblock fand sich dieses Mal Universalspielerin Tina Patzner neben Tanja Bergmann wieder, wobei beide durchspielen mussten, da die USV-Damen aufgrund unglücklicher Umstände und Krankheit ohne Libera angereist waren. In Hinblick auf das nächste Punktspiel versuchte Martina Gast im Zuspiel ihr Glück, mit dem sicheren Wissen, dass Julia Löchel als Back-up bereitstehen würde. Neben ihr nahm Ulrike Engel, die nach Antibiotika-KO noch nicht wieder vollkommen fit war, auf der Bank Platz.

Und dann ging es auch schon los. Meine Nervosität hielt sich glücklicherweise in Grenzen, auch dank einer Aufschlagserie zur 8:0-Führung. So konnten wir den Satz von vorne weg gestalten und auch der ein oder andere Aufschlag- und Annahmefehler fiel nicht weiter ins Gewicht. Der Gegner tat es uns des Öfteren gleich, wodurch wir zu einem relativ unspektakulären ersten Satzgewinn kamen (16:25).
Super, so kann das weitergehen. Das Knie fühlt sich gut an! Mit unveränderter Aufstellung starteten wir in den zweiten Satz. Eine kleine Serie der Gastgeberinnen vom 1:3 zum 6:3 konterte Tanja mit vier Aufschlägen ihrerseits. Auch sechs Wechsel auf Seiten der Magdeburgerinnen konnten uns nicht aufhalten. Über 7:7 und 9:12 bauten wir den Vorsprung auf 12:17 aus, mussten dafür aber nicht mehr tun als nötig, auch wenn der USC einige gute Aktionen hatte. Nun wollten wir alle Wechseloptionen ausnutzen, aber Tanja verzögerte dieses Vorhaben noch mit erneut vier Aufschlägen. Bei 15:22 kamen dann doch noch Ulli und Jule auf’s Feld und brachten den Satz souverän zu Ende (17:25).
Dritter Satz, jetzt zählt’s. Mindestens so viele Sätze muss ich nächste Woche durchhalten. Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich kein Team mehr als zwei Punkte absetzen konnte. Auf unserer Seite schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein, während sich das Heimteam in diesem Abschnitt clever zeigte und die Eigenfehler reduzierte. Ein Missverständnis führte dann zu einem verfrühten USV-Doppelwechsel bei 13:13, wodurch wir uns selbst etwas aus der Ruhe brachten, auch weil Vero jetzt in der Annahme fehlte. Beim 21:21 kam sie dann wieder zurück und wehrte zwei USC-Satzbälle mit ihren Aufschlägen ab, ehe der Matchball-Service unentschlossen auf der Netzkannte „tanzte“ und sich dann doch für die USV-Seite entschied. Dem Gegner gelangen zwei Punkte in Folge und somit der Satzgewinn (27:25).
Na gut, ein vierter Satz ist vielleicht auch nicht schlecht für so eine Generalprobe. Aber mehr nicht! Vom Satzverlust wachgerüttelt und inzwischen in der ungewohnten Aufstellung besser eingespielt, gelangen uns nach 1:6-Führung in fast jeder Rotation mindestens zwei Punkte. Der USC Magdeburg offenbarte in dieser Phase mangelnde Konstanz, die Spielerinnen konnten nicht mehr an die Leistung im vorherigen Abschnitt anknüpfen. Am Ende servierte Tanja erneut eine Serie, Tina räumte den Rest am Netz ab. Die Gastgeber beendeten – wie in jedem vorherigen Satz – durch einen eigenen Aufschlag das Spiel.
Die generische Trainerin kürte mich zur MVP (auch weil sie meine Situation kannte – danke dafür, Anja!), für mich hätte es aber Tanja verdient gehabt, die ohne Training in der vergangenen Woche sehr präsent am Netz war, aus teils schwierigen Pässen keinen Fehler produzierte, gut servierte und auch die Abwehrpositionen mit Bravour meisterte.

Ich muss sagen, dass ich mir das „Comeback“ schwieriger vorgestellt hatte. Sicherlich erwies sich der Aufsteiger als dankbarer Auftaktgegner, der uns lange nicht alles abverlangte. (Mit dem dritten Satz hinterließen wir ja ein Gastgeschenk zum Dank.) Dennoch hatte ich ein wenig Respekt, insbesondere was die stark veränderte Aufstellung anbelangte. Aber vielleicht war das auch gerade gut, da sich alle neu finden und mehr Verantwortung tragen mussten. Auch Lisa hat sich sofort gut eingefügt, in Annahme und Abwehr viel „geackert“ und sich am Netz nach anfänglichen Timingproblemen sehr reif gezeigt.
Ich bin unglaublich dankbar und stolz, Kapitän dieser Mannschaft zu sein! Es war wirklich schön, wieder mit euch auf dem Feld zu stehen
?

Nun aber genug der Sentimentalitäten. Am kommenden Samstag geht es bereits weiter, wenn wir um 16 Uhr den BV Vorwärts in Golm begrüßen dürfen. Der letztjährige Absteiger, der sich erst in der Relegation den Startplatz für die Regionalligasaison 2016/17 sicherte, steht aktuell auf dem fünften Platz, unterlag an diesem Spieltag aber überraschend dem bisher sieglosen SV Energie Cottbus.

1. Damen: Dankbar in Magdeburg
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