Beim ersten Auftritt in Golm seit knapp zweieinhalb Jahren zeigten sich die Volleyball-Regionalligateams des USV Potsdam von ihrer routinierten Seite und fuhren 6 Punkte ein. Die Damen besiegten den Berliner Volleyballverein Vorwärts mit 3:0 (25:21, 25:11, 25:19), die Herren setzten sich gegen die zweite Mannschaft des gleichen Vereins nach einigen Anlaufschwierigkeiten souverän mit 3:1 (24:26, 25:16, 25:13, 25:9) durch. Als wertvollste USV-Akteure wurden die Kapitäne Martina Gast und Andreas Scheuerpflug ausgezeichnet.
Der Spieltag begann für einige Protagonisten des USV außergewöhnlich zeitig. Nicht, weil die Anfahrt nach Golm zum Heimspiel der Kategorie 2 so weit ist – diesen Weg probt man ja schließlich mehrmals in der Woche – sondern weil sich das Damenteam bereits um 10:30 Uhr zum Frühstücken und MVP-Geschenke-Basteln traf und beim Teambuilding einen tollen Tag verbrachte. Mit der nötigen Lockerheit sollte das Team dann auch als Favorit in die Partie gegen den BVV starten, allerdings brauchte es beim Stand von 8:10 im ersten Satz erst einen satten Anschiss vom Trainer, bis die Mannschaft die Maßgaben in der Abwehrarbeit besser umsetzte, auf 24:18 davonzog und den Sack zum 25:21 zumachte. Im zweiten Abschnitt ging der USV früh mit 6:3 und 13:5 in Führung, kam über alle Angriffspositionen zum Erfolg und wechselte munter durch – 25:11. Im dritten und letzten Satz beeindruckten die Gäste durch sensationelle Abwehrarbeit, die den USV schier zur Verzweiflung und die Eigenfehlerquote in die Höhe trieb. Nach 13:15 wurde beim 17:17 wieder ausgeglichen, ehe sich der USV mit dem 25:19 die nächsten drei Tabellenpunkte sowie Kapitänin Martina Gast die 100%-MVP-Quote sicherte.
Um 19 Uhr kam es dann zum brisanten Kellerduell bei den Herren: Letzter gegen Vorletzter, dazu ein einschlägig bekannter Unparteiischer und ein Gegner, der bei seinem Gastspiel im Vorjahr nicht unbedingt den sympathischten Eindruck hinterlassen hatte: Kurzum: Die Voraussetzungen für ein Kartenfestival waren so schlecht eigentlich nicht, doch am Ende erwischte es lediglich Schneidi, der in unnachahmlicher Art dem Schiedsrichter seine Sicht der Dinge zur Alternativinterpretation der ersten Ballberühung darbot. Doch bis dahin war bereits viel Wasser die Havel heruntergeflossen: Den Start ins Match hatte der USV gründlich verpennt und ging gleich mit einer 0:6-Hypothek ins Spiel. Das letztendlich Gute daran war, dass es eigentlich nicht mehr schlimmer werden konnte und so war der Spielverlauf ab diesem Zeitpunkt eigentlich auch irgendwie vorprogrammiert. Angepeitscht von 30 enthusiatischen Fans konnte der USV nach 19:24 zunächst noch zum 24:24 ausgleichen. Dann rettete eine bärenstarke Abwehr auf der falschen Seite den Gästen den ersten Satz – 24:26. Den zweiten Abschnitt begann das Team nun deutlich entschlossener. Endlich trat der USV wieder als Einheit auf, bewegte sich gut in der Feldabwehr und so stellten sich schnell Spaß und Erfolg ein: Über 14:3, 16:8 und 20:11 glichen die Potsdamer mit 25:16 zum 1:1 aus. In Abschnitt drei und vier dominierten die Gastgeber die Partie und den Gegner dann nach Belieben, wobei Christian Burkhardt und Attila Dahmann neben dem späteren MVP Andreas Scheuerpflug mehrfach auf sich aufmerksam machten – 25:13 und 25:9. Wollen wir hoffen, dass der Knoten jetzt geplatzt ist und in zwei Wochen gegen den SV Energie Cottbus nachgelegt werden kann. Dazwischen steht am kommenden Samstag noch ein kurzer Test beim SSV 80 Gardelegen an.
Für den USV am Ball:
Martina Gast, Lisa Schröder, Karen Amlang, Tina Patzner, Ulrike Engel, Verena Poppe-Kohlsdorf, Madlen Schulze, Martina Stoof, Tanja Bergmann, Alexandra Schramm, Cindy Kremer
Andreas Scheuerpflug, Christian Burkhardt, Jens Reimann, Lars Hurtig, Attila Dahmann, Christoph Schneider, Björn Bullert, Martin Hänel, Robert Ließ, Thomas Schulze