Die erste Volleyball-Damenmannschaft des USV Potsdam konnte an diesem Wochenende fünf Punkte von sechs möglichen Punkten verbuchen. Am Freitagabend (10.03.2017) drehte die Mannschaft um Kapitänin Martina Gast einen 1:2-Satzrückstand beim Marzahner VC in einen 3:2-Erfolg (27:29, 26:24, 21:25, 25:21, 16:14), am Samstag (11.03.2017) setzten sich die Potsdamerinnen souverän mit 3:0 (25:7, 25:14, 25:23) gegen die Sportfreunde Brandenburg durch. Als wertvollste Spielerinnen wurden Karen Amlang und Julia Löchel ausgezeichnet.

Das ursprünglich für den 25. Februar angesetzte Spiel musste damals aufgrund einer Doppelbelegung der Spielhalle am Blumberger Damm verschoben werden. Hier hatte man beim letzten Aufeinandertreffen im Dezember 2015 ein denkwürdiges Spiel nach 2x 25:8 noch 2:3 verloren. Neben dieser offenen Rechnung und der Tatsache, dass ein Freitag Abend als Ersatztermin gefunden wurde, gab dem USV die Möglichkeit mit einer weiteren schwarzen Serie zu brechen: In den bisherigen beiden Freitagsspielen seit dem Regionalliga-Aufstieg 2014 (0:3 bei RPB II 2015/2016 und 1:3 bei TM 2016/2017) blieb die Mannschaft ohne Punktgewinn. Doch den Grundstein hierfür legte das Team, bei dem Co-Trainerin Verena Poppe-Kohlsdorf von der Bank aus Stimmung machte, gleich im ersten Satz – dachten zumindest viele. Denn eine 15:8 und 24:22-Führung bogen die Gastgeberinnen noch in ein 29:27 um. Insgesamt erwies sich Marzahn, das mitten im Abstiegskampf steckt, als unangenehm zu bespielender Gegner, der zwar Eigenfehler in Hülle und Fülle produzierte (35 Hinterfeldangriffe, davon 0 eigene Punkte und ca. 15 Fehler), jedoch am Aufschlag ein hohes Risiko ging und dafür belohnt wurde. Im zweiten Satz sorgte dieses Risiko für eine 23:17-Führung der Gastgeber, bis Jana Dotzek beim USV zum Aufschlag schritt und die Gäste schließlich nur auf die Fehler des Gegners zu warten brauchten – 26:24. Wer nun dachte, die Potsdamerinnen, welche mit dem Saison-Negativrekord von nur 9 Spielerinnen angereist waren, würden sich vom insgesamt recht glücklichen Satzausgleich beflügeln lassen, sah sich schnell eines besseren belehrt: Nach 15:18 und 20:23 setzte es eine 21:25-Schlappe. Mit dem Rücken zur Wand hatte der USV im vierten Satz weiter so seine liebe Mühe mit kämpfenden Marzahnerinnen, doch die Gastgeber nahmen bereits bei 2:4 und 10:13 ihre beiden Auszeiten und sich somit wichtige Handlungsoptionen. Dabei konnte deren Timing in doppelter Hinsicht als unglücklich eingestuft werden: Denn direkt nach ihrer zweiten Auszeit kassierten die Gastgeber sieben Aufschläge von Kapitänin Martina Gast, die damit den Grundstein zum 25:21 legte. Im Tiebreak kam der USV nach 4:0, 7:5 und 10:6 nicht so recht vom Fleck und musste beim 16:14 sogar noch in die Verlängerung. Als MVP wurde Außenangreiferin Karen Amlang ausgezeichnet.

Nur 24 Stunden später stand in der heimischen Sporthalle Heinrich-Mann-Allee die Partie gegen die Sportfreunde Brandenburg 94 an. Für viele der ehemaligen USV2-Spielerinnen, die im Sommer als Landesmeister fast komplett zum SFB wechselten, sollte es eines der Saison-Highlights werden. Es wurde ein absolutes Debakel. Den Grundstein hierfür legte Trainer Schulze mit der Startaufstellung: „Jule, wir fangen mit dir auf Position II an, weil du mein absolutes Vertrauen am Aufschlag hast. Dann kannst du dich da erstmal ein bisschen austoben und wir führen 10:1.“ Ob Prophet hin oder her, es kam, wie es kommen musste: Der SFB macht aus dem K2 den ersten Punkt des Spiels, dann ging Julia Löchel zum Aufschlag und kam nur zweimal zurück: In den Auszeiten der Gäste beim 1:5 und 1:10! Mit Ansage – Wahnsinn. Im Anschluss legte sie noch auf 12:1 nach. Was die Brandenburgerinnen hingegen anboten, war – gelinde gesagt – eine Frechheit. Ein Wechsel auf Annahme-Außen beim Stand von 4:18 war zudem alles, was SFB-Trainer Sykora zu seinem 12er Kader einfiel. Alexandra Schramm durfte dann auch noch 9 Mal servieren, ehe der Satz mit 25:7 unter Dach und Fach war. Auch im zweiten Abschnitt präsentierten sich die Gäste wie ein Absteiger, während der USV souverän sein volles Repertoire entfaltete und über alle Angriffspositionen aus einem stabilen K2 zum 25:14-Erfolg kam. Auch im dritten Satz spielte Brandenburg nicht besser, nur die Potsdamerinnen zogen die Handbremse ein wenig an und drohten eine 14:9- und 23:19-Führung zu vergeigen. Am Ende ließ der USV die Gäste nochmal am Satzball schnuppern, doch nach 23:23 war der Deckel drauf.

Im Anschluss an die 57-Minuten-Partie wurden USV-Zuspielerin Julia Löchel und Ex-USV Mittelblockerin Annett Engel zur wertvollsten Spielerin gewählt. Man darf gespannt sein, ob sich die Sportfreunde Brandenburg in der Regionalliga halten werden. Sollte das nicht gelingen, hätte man innerhalb eines Jahres gleich zwei Mannschaften zerstört. Manche Entscheidungen muss man vielleicht respektieren – verstehen muss man sie nicht.

Für den USV am Ball:

Julia Löchel, Karen Amlang, Martina Gast, Maria Heidelberger, Alexandra Schramm, Tina Patzner, Cindy Kremer, Jana Dotzek, Ulrike Engel – Lisa Schröder, Madlen Schulze

Regionalliga-Damen holen 5 Punkte am Doppelspieltag
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Ein Kommentar zu „Regionalliga-Damen holen 5 Punkte am Doppelspieltag

  • 3. Mai 2017 um 9:32 Uhr
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    Puh, Glück gehabt – nicht noch eine Mannschaft zerstört
    #klassenerhalt #sportsgeist #journalistischehochleistung #wowirsindscheintdiesonne

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