Die Regionalliga-Damen des USV Potsdam gewannen zum Hinrundenabschluss am Samstagabend (09.12.2017) ihr Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Brandenburg ’94 in souveräner Manier mit 3:0 (25:11, 25:16, 25:15). Als wertvollste Spielerin wurde Zuspielerin Anne Borrmann ausgezeichnet, die in der vergangenen Saison noch auf der anderen Netzseite stand.
Da die Golmer Sporthalle für das Freitagstraining leider nicht zur Verfügung stand, verlegte Partyplanerin Vero die Einheit kurzerhand auf den Potsdamer Glühwein- äääh… Weihnachtsmarkt. Dass die Mannschaft von Trainer Falko Nowak die Begegnung mit dem Tabellenletzten dennoch ernst nahm, zeigte die Tatsache, dass als Ausgleich die ungeliebte Mittwochszeit für das zweite Wochentraining reaktiviert wurde. Am Spieltag selbst stimmte sich das Team dann bei semi-ansehnlichem Drittliga-Volleyball auf die bevorstehende Partie ein, bevor sich zehn Spielerinnen plus Trainer Falko auf den Weg nach Brandenburg machten.
Nachdem die Schiedsrichter und beide Mannschaften den knapp zehn Zuschauern (bis zum Spielende verdoppelte sich diese Zahl allerdings noch), darunter ein Potsdamer Fan, vorgestellt wurden, konnte das Match pünktlich um 18 Uhr starten. Coach Falko, der zum ersten Mal ohne Co-Trainer auskommen musste, schickte Anne im Zuspiel, Vero auf Diagonal, Alex und Tanja im Mittelblock und Ivette und Tina auf den Außenpositionen ins Spiel, Cindy streifte wie gewohnt das andersfarbige Trikot über. Am Spielfeldrand sollten sich Susi, Kaddy und Tini nicht nur warm halten, sondern auch den Gegner unter verschiedenen Aspekten beobachten.
Diese Maßnahme erwies sich allerdings als vollkommen überflüssig, da die Brandenburgerinnen es nur selten schafften, ein regionalligawürdiges Spiel aufzuziehen. Zu häufig offenbarten sich Unzulänglichkeiten in allen Elementen, Abstimmungsschwierigkeiten sowie technische Defizite. Neben zahlreichen Annahmefehlern und großen Löchern in Block und Feldabwehr hatten die Außenangreiferinnen ein ums andere Mal Probleme, den Ball zu treffen! Wenn dann doch ein geordneter Spielaufbau auf Seiten der Gastgeberinnen zustande kam, landete der Angriff oft im Aus, so dass der USV nicht mehr tun musste als nötig, den Rest erledigte meist der starke und gut positionierte Block.
Das Spielgeschehen ist schnell erzählt: Bis auf den zweiten Satz kamen die USV-Damen schnell zu einer frühen Führung, die kontinuierlich ausgebaut wurde, während dem SfB nur selten Breaks gelangen. Bei 3:8 und 8:19 im ersten Satz bemühte der Brandenburger Trainer zwar seine beiden Auszeiten, versuchte aber nicht durch Spielerwechsel ins Geschehen einzugreifen. Vielleicht wollten die Spielerinnen ja gar nicht aufs Feld? Diesen Eindruck hatte man jedenfalls bei den anfänglichen Tauschaktionen zwischen Mittelblockerinnen und Libera, der den Sportfreunden auch postwendend eine gelbe Karte wegen Verzögerung einbrachte (8:17). Beim Stand von 22:10 durfte sich dann Tina ein Päuschen gönnen und wurde durch Susi ersetzt, mit 25:11 endete der Satz unspektakulär. Mit derselben Aufstellung ging es in den zweiten Satz, wo der USV-Motor zunächst ein wenig hakte. Dies lag jedoch einzig an einer kurzen Schwächephase in der Annahme bei Aufschlag der gegnerischen Mittelblockerin Caroline Voigt, die in der letzten Saison noch das Trikot der zweiten USV-Damenmannschft trug. Coach Falko sah sich tatsächlich zu einer Auszeit bei einem 7:4-Rückstand genötigt. Es bedurfte noch einiger Rotationen bis die USV-Damen wieder in die Spur kamen. Dann beendete aber Alex die „kritische Phase“ mit einem Monsterblock und Anne ging zum Service. Mit einer Serie von zehn Punkten (von 11:12 auf 21:12 aus USV-Sicht) sorgte sie wieder für klare Verhältnisse und ließ sich auch von der Brandenburger Auszeit bei 17:12 nicht aufhalten. Kaddy durfte noch für Ivette ran (21:13) bevor auch dieser Satz letztlich deutlich an die Potsdamerinnen ging (25:16). Im dritten Satz durfte Tina wieder – diesmal neben Susi – auf Außen starten und auch Tini wollte noch ein bisschen mitmischen. Da es aus oben genannten Gründen kaum zu längeren Ballwechseln kam und sich daher die Zahl der eigenen Angriffe in Grenzen hielt, wollte jetzt auch Vero noch anderweitig ein paar Akzente setzen und servierte ebenfalls zehn Mal in Folge (von 5:3 auf 15:3). Der gegnerische Trainer konnte sie dabei weder durch einen Spielerwechsel (10:3, wohlgemerkt der einzige auf Brandenburger Seite in diesem Spiel!) noch durch eine Auszeit bei 12:3 stoppen. Bei 16:6 kam Kaddy erneut zum Einsatz, diesmal für Tina und Ivette ging bei 23:12 für Susi zum Aufschlag. Dass sie wohl eigentlich schon mit einem Bein in der Dusche stand, konnte der SfB nur noch für ein wenig Ergebniskosmetik nutzen. Falko rief beim 23:15 noch einmal zur Konzentration, ehe Tanja mit einem – wie sollte es anders sein – Block das Spiel beendete (25:15).
Im Anschluss wurde Anne, die an alter Wirkungsstätte einen guten Job machte, herzlich als MVP geehrt, auf SfB-Seite ging die Auszeichnung an die Kapitänin und Diagonalangreiferin Lina Mischke, ebenfalls eine ehemalige USVII-Akteurin.
Zurück vor den Eingangstoren zur schönsten Stadt der Welt wurde die USV-Reisegruppe mit einem tollen Feuerwerk empfangen, welches einen schönen Einstieg zum gemütlichen Teil des Abends darstellte. Der Tag wurde bei der Weihnachtsfeier der ersten Männermannschaft ausklingen gelassen, bei dem ein oder anderen Kaltgetränk übten sich einige Damen in anderen (kneipen)sportlichen Disziplinen und es zeigten sich durchaus ungeahnte Talente. Dass die Triple-19 nicht nur auf dem Spielprotokoll bei der Dauer aller drei gespielten Sätze zu finden war, spricht wohl für sich.
Apropos Protokoll: Spätestens seitdem die Regionalliga ab dieser Saison den Einsatz von Pflichtschiedsrichtern vorschreibt, ist die Verfasserin dieses Berichtes durchaus in der Lage, Spielprotokolle richtig zu lesen. Was der Brandenburger Schreiber da aber verzapfte, war …nun ja, sagen wir… interessant 😉 Auch die Ergebnismeldung kann hin und wieder eine nicht zu unterschätzende Hürde darstellen: Bis etwa eine Stunde nach Spielende rieb sich der ein oder andere Daheimgebliebene vielleicht verwundert die Augen, so informierte die Webseite der Regionalliga Nordost zunächst über einen 3:0-Heimsieg der Sportfreunde Brandenburg. Nachdem dieser Fehler korrigiert war, fanden sich die Potsdamerinnen zumindest über Nacht auf Tabellenplatz eins wieder, was ausgiebig gefeiert wurde.
Damit verabschieden sich die USV-Damen nun – mit neun Siegen (28 Punkte) aus zehn Spielen auf Tabellenplatz zwei liegend – in die Weihnachtspause. In vier Wochen beginnt ein punktspielreicher Januar, wenn zum Rückrundenauftakt der BVV am Sonntag (07.01.2018) zum Doppelspieltag (12 Uhr Herren, 15 Uhr Damen) in Golm aufschlägt. Bereits am 13.01.2018 findet dann das Spitzenduell Tabellenerster gegen -zweiter bei der Rotation Prenzlauer Berg II statt.
Für den USV am Ball und teilweise am Dartautomaten: Katherina Richter, Alexandra Schulze, Anne Borrmann, Verena Poppe-Kohlsdorf, Tina Patzner, Tnaja Bergmann, Martina Gast, Ivette Pollack, Cindy Kremer
Liebe USV- Volleyballerinnen,
wir haben Euch herzlich den Sieg gegönnt und ja – die Leistung unserer Mannschaft war an dem Abend nicht toll.
Reicht es Euch da nicht, Eure eigene Leistung zu feiern? Die Kommentare zu unserem Team und zum Umfeld empfinde ich als unangebracht und unsportlich.
Wir haben Euch schließlich auch anständig mit guten Wünschen für den sportlichen Erfolg verabschiedet.
Bleibt einfach fair und freut Euch darüber, dass Ihr so sportlich erfolgreich seid. Das macht echte Sportler aus.
Frohe Weihnachten und weiterhin erfolgreichen Volleyball wünscht
Bernd Stasik
Ich musste mich ja schon belehren lassen, dass eure Spielberichte immer so bissig geschrieben sind, komme aber trotzdem nicht umhin ein Kommentar dazu abzugeben.
Ich finde es sehr schade, dass man eine Mannschaft so zerreißen muss, die derzeit ohnehin schon gegen einige Widrigkeiten kämpfen muss. Wir haben wirklich keinen guten Volleyball gezeigt, aber so einen Bericht zu verfassen, wo doch Freunde und Ehemalige bei euch spielen… Meiner Meinung nach einfach nur unnötig und unsportlich.
Vanessa Smaka
Liebe Leserinnen und Leser,
zunächst möchte ich mich für die große Aufmerksamkeit bedanken, die mein Spielbericht bisher erhalten hat! Fast 250 views in noch nicht einmal 24 Stunden🙂
Liebe Sportfreunde Brandenburg,
ich möchte jedoch auch klarstellen, dass ich Niemanden verärgern oder beleidigen wollte. Allerdings konnte ich selbst bei wiederholtem Durchlesen des Berichts keine „unsportlichen“ Aussagen finden, die eure Mannschaft „zerreißen“. Vielmehr habe ich versucht, das Spielgeschehen wahrheitsgetreu wiederzugeben. Dass dabei einige Aussagen mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind, ist nun einmal meine Art zu Schreiben. Unsere Leistung habe ich dabei im Übrigen nicht „gefeiert“, höchstens den Hinrundenabschluss. Wenn ich das tue, klingt es definitiv anders!
Ich sehe jedoch keine Veranlassung, mich zu rechtfertigen oder zu entschuldigen. Immerhin schreiben wir die Artikel aus UNSERER Sicht und vorrangig für UNS.
Ich wünsche euch ebenfalls frohe Weihnachten und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr!
Sportliche Grüße,
Martina Gast