Die Regionalliga-Volleyballer des USV Potsdam mussten sich am Samstag (06.10.2018) auswärts in Berlin dem TSV Spandau 1860 knapp mit 1:3 (22:25, 25:23, 26:28, 20:25) geschlagen geben. In der Tabelle rangiert das Team um Trainer Thomas Schulze damit weiter auf Platz 9. Als wertvollster Spieler wurde USV-Libero Toni Piotrowski ausgezeichnet.
Für das Spiel beim Drittliga-Absteiger standen den Potsdamern abermals nur 8 Spieler zur Verfügung die jedoch – Zitat Attila Dahmann – ihre beste Saisonleistung abriefen. Mit Jan Pollack im Zuspiel, Felix Taubert auf Diagonal, Philip Marchal und Attila Dahmann im Mittelblock, Roger Büchsenschuß und Christoph Schneider als Annahme-Außen sowie Libero Toni Piotrowski sollte die Überraschung gelingen. Als Joker nahm Thomas Schulze auf der Bank Platz.
Im ersten Satz entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, das bis zum 13:13 auch ausgeglichen blieb. Dann setzte sich Spandau dank mehrerer, als unsittlich bewerteter Feldzuspiel-Versuche der Gäste auf vier Punkte ab, die auch der Hin- und Rückwechsel Schulze für Taubert (15:18, 18:21) nicht wettmachen konnte. Im zweiten Abschnitt legten die Gäste mit Büchsenschuß am Service gleich mal eine 6-Punkt-Serie hin, die dem TSV im weiteren Verlauf bei 16:12 bereits die zweite Auszeit abverlangte. Spandau berappelte sich wieder, während der USV vor allem über die Außenpositionen gefährlich blieb. Durch etwas mangelnden Potsdamer Aufschlagdruck kamen die Berliner in der Crunch-Time auf 22:23 heran, doch der Aufschlagfehler der Gastgeber nach Wechsel Schulze für Taubert sorgte für die Vorentscheidung. Dass auch der dritte Satz spannend wurde lag zunächst daran, dass Spandau es nicht verstand gegen einen ohne wirkliche Wechseloptionen agierenden Gegner genug Druck aufzubauen, um Wechsel zu erzwingen – zum anderen daran, dass beim USV einfach niemand einbrechen wollte. Stattdessen agierte die Mannschaft aus einer soliden Annahme und das Spiel plätscherte so dahin, wobei die Mittelblocker gegen ihre gegenüber im Block keine Mittel fanden. 21:17 in Führung liegend folgte dann die Schlüsselszene des Spiels, als Trainer Schulze von Marchal ein wenig mehr Aufschlagdruck forderte, um den Spielaufbau des Gegners vor größere Probleme zu stellen. Daraufhin bugsierte dieser den Ball geradeso noch ins untere Netzdrittel und war folglich nicht mehr zu gebrauchen. Spandau fand seinen Block wieder und Potsdam verlor etwas den Faden. Bei 26:25 hatte man sich wieder berappelt und Satzball, doch Spandau rettete sich etwas glücklich zum 28:26 ins Ziel. Im vierten Satz begann Schulze für Pollack im Zuspiel, doch der Widerstand der Gäste war nun allmählich gebrochen. Wobei man sich nicht verwerfen lassen musste, aber auch wirklich alles versucht zu haben. Denn das Spielende war dann so ziemlich das kurioseste, das man in den letzten Jahren erlebt haben dürfte: Nachdem Büchsenschuß den vorletzten Aufschlag der Partie ausgeführt hatte und Spandau im Anschluss den Punkt zum 24:20 machte, fragte Kapitän Schulze beim 2. Schiedsrichter nach der Aufstellung und musste mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass Trikotnummer 10 auf Position 1 stehen sollte. Da die 10 Libero Piotrowski gehörte und dieser in der Aufstellung nicht auftauchen dürfte nahm man zwar zur Kenntnis, man fragte aber vorsichtshalber nochmal bei der Schreiberin nach, wonach meherere Zeugen auch hier die Nummer „zehn“ auf Position 1 vernommen hatten. Folglich stellte man sich wie gefordert auf und musste schäumend vor Wut feststellen, dass der 2. Schiedsrichter beim anschließenden Aufschlag von Spandau auf Positionsfehler Potsdam entschied und argumentierte, die Nummer 17 (Büchsenschuß) müsste auf Position 1 stehen, worauf der 1. Schiedsrichter das Spiel beendete. Ich möchte das an dieser Stelle einfach unkommentiert lassen – es kann sich ja jeder selbst ausmalen, welche Reaktionen das beim Team hervorgerufen hat. Nennen wir es „unglücklich“.
Somit steht nach dem vierten Saisonspiel die dritte Niederlage zu Buche. Gegen Vorjahresschlusslicht MTV Mariendorf sollte nun am Samstag ein Sieg her, um nicht früh in der Saison den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle zu verlieren. Anpfiff in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee ist um 16 Uhr.
Für den USV am Ball:
Jan Pollack, Felix Taubert, Roger Büchsenschuß, Christoph Schneider, Toni Piotrowski, Attila Dahmann, Philip Marchal, Thomas Schulze