Die erste Volleyball-Herrenmannschaft hat in ihrem ersten Spiel des neuen Kalenderjahres einen Start nach Maß hingelegt: Gegen die Tabellennachbarn des Berliner Volleyballvereins Vorwärts gelang dem USV Potsdam am Sonntag Mittag in Golm ein zu keinem Zeitpunkt gefährdeter 3:0-Erfolg (25:20, 25:16, 25:19). Als wertvollster Spieler wurde Mittelblocker Robert Müller ausgezeichnet. In der Tabelle zog der USV dank des besseren Satzkoeffizienten an den Gästen vorbei und rangiert nun auf Platz 7.
Im Vorfeld der Partie tauchten zunächst viele Fragezeichen auf: Wer ist fit, wer konnte trainieren? Und überhaupt: Wie würde die Mannschaft nach sechswöchiger Spielpause zurechtkommen, nachdem der komplette Dezember spielfrei war? Den aktuellen Trainingszustand konnte man bereits an den Begrüßungen ablesen – bei der Menge der Spieler, die sich gegenseitig viel Gesundheit für das neue Jahr wünschten, war die Beteiligung unter der Woche wohl eher überschaubar. Aber immerhin waren Spieler da. Nicht nur 12, sondern gleich 13. So schaffte es schließlich auch Lars Hurtig noch auf’s Protokoll, nachdem er sich hinter Erik versteckt hatte – also nicht er, aber sein Spielerpass hinter dem des Ex-Kapitäns. Dafür räumte der MVP des letzten Spiels, Philip Marchal, aufgrund von Rückenproblemen seinen Platz und agierte fortan als Physiotherapeut. Mit Burki, Reimi, Marcel und Roger fehlten zwar vier Optionen auf Annahme-Außen, doch wohl dem, der einen großen Kader hat. Die Berliner traten ebenfalls mit 12 Akteuren an und wirkten bei der Erwärmung recht motiviert hier heute etwas mitzunehmen.
Dass das nicht gelang, lag daran, dass der USV aus einer sehr sicheren Annahme (Andi Scheuerpflug, Christoph Schneider, Martin Hänel) agierte und Zuspieler und Kapitän Richard Dalbock mit den Gästen machte, was er wollte. Vor allem über die Mitte fand der gegnerische Block kein Mittel gegen die Angriffe von Robert Müller und Lars Hurtig. Diagonal musste Andreas Jurisch ein wenig von seiner Form überzeugt werden. Dann hielt er immerhin eineinhalb Sätze durch, ehe ihn Patrick Reimann ersetzte. Dass es zu diesem Zeitpunkt bereits 1:0 (25:20) und 20:11 stand war einer guten Abwehrleistung zu verdanken, in der vor allem Christoph Schneider und Martin Hänel auf sich aufmerksam machen konnten. So kam auch Felix Taubert für Andreas Scheuerpflug noch zu einem Kurzeinsatz zum Ende des zweiten Satzes, der mit 25:16 sicher nach Hause gebracht wurde. Der BVV blieb auch im dritten Abschnitt eigentlich nur solange im Spiel, wie der USV eigene Fehler produzierte. Inzwischen hatte Jakob Krüger vor versammelter Familie samt Freundin Lars Hurtig ersetzt und sorgte mit einem sehenswerten Block gleich mal für ein dickes Ausrufezeichen zum Auftakt des dritten Abschnitts. Nun gab es mal eine Netzberührung hier, ein Übertreten da und ein paar Angriffsfehler, die für einen ausgeglichenen Spielverlauf sorgten – 14:12. Für die Vorentscheidung zum 25:19- und 3:0-Erfolg sorgte schließlich der BVV selbst: Das wehemente Fordern einer roten Karte fand beim Schiedsgericht schließlich bei 22:18 Gehör.
Mit dem Heimerfolg klettert der USV auf Platz 7. Am kommenden Sonntag spielt das Team um 11 Uhr bei den Dessau Volleys. Das Hinspiel hatten die Potsdamer gegen den Aufsteiger und derzeit Zweitplatzierten mit 3:2 gewonnen.
Für den USV am Ball:
Richard Dalbock, Lars Hurtig, Robert Müller, Andreas Jurisch, Patrick Reimann, Andreas Scheuerpflug, Christoph Schneider, Felix Taubert, Martin Hänel, Jakob Krüger, Attila Dahmann, Philip Marchal, Thomas Schulze