Samstag, der 10. Oktober 2020: Die erste Damenmannschaft des USV Potsdam startet mit einem klaren 3:0-Auswärtssieg bei den USV Halle Hurricanes in die neue Saison und findet sich erstmals auf Tabellenplatz 2 der Dritten Liga Nord wieder. Wertvollste Spielerin auf Seiten der Potsdamerinnen wurde Neuzugang Jana Schumann.

3 Auswärts-Punkte zum Auftakt: Der USV siegt beim USV in Halle mit 3:0.

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U S V goes

Ba-ba-ba-dum ba-ba-dum ba-ba-dum
Ba-ba-ba-dum ba-ba-dum ba-ba-ba-dum …

Knapp sieben Monate ist es her, dass der Deutsche Volleyballverband den vorzeitigen Abbruch der letzten Saison bekanntgab. Zahlreiche Home-Trainings per Videokonferenz, Outdoor-Athletikeinheiten, Beachtrainings, acht Wochen intensive Saisonvorbereitung und drei Testspiele später waren wir bereit, endlich wieder am Hallennetz um Tabellenpunkte spielen zu dürfen. Also packten wir die Annahme-, Angriffs- und Aufschlagbeutel ein und machten uns auf den Weg nach Halle, wohlbedacht darauf, genug Platz im Kofferraum des Partybusses für die angestrebten 3 Punkte zu lassen. Ein paar Stopps in Klaistow, Köckern und Co. später trudelten 13 Spielerinnen, 2 Trainer und 4 Fans inklusive Trommel in der Halle in Halle ein.

Schuhe und Knieschoner an, Gummibärchen auf die Bank und dann vor dem Einspielen einspielen. Also alles doch ganz normal! Zumindest fast, denn aufgrund der aktuellen „Corona-Regeln“ sollte es noch einige Einschränkungen und Neuerungen zum Spielablauf geben.

Punkt 18 Uhr wurde zum ersten Satz angepfiffen. Heute ohne Begrüßung, Spielervorstellung und ohne Wischer. Auf Seiten des USV Potsdam durften zunächst Jana und Alex im Block, Gina und Sophie auf Annahme-Außen, Nici als Diagonal, und Jule als Libera, dirigiert von Kapitänin Tini im Zuspiel ihr Können beweisen. Bea, Susi, Doreen, Jessi und Vero unterstützten das Team lautstark (mit Unterstützung unserer mitgereisten Fans) von außen, während Tina verletzungsbedingt die Co-Trainer Position neben Schulle und Marcus annahm.

Das Spiel begann zunächst recht ausgeglichen. Zum einen spielte Halle deutlich stärker, als es das Trainerteam aufgrund der vorhergegangenen Feldzeit des Gegners eingeschätzt hatte und wehrte fast jeden Angriff problemlos ab, zum anderen spielten wir noch sehr unsicher und machten mehr Eigenfehler als eingeplant. Viele Ballwechsel waren lang, da beide Seiten bereit waren, um jeden Ball zu kämpfen, bis ein Eigenfehler den Punkt entscheiden sollte – oder auch mal eine vermeintliche Fehlentscheidung des Schiedsgerichts. Liebe Schieris, keine Sorge, wir gehen nicht zu hart mit euch ins Gericht. Auch ihr habt lange nicht mehr gepfiffen und die eine oder andere Diskussion gehört zu jedem Spiel, schließlich spielen wir doch beim USV! Aber vermutlich hat Schulle den Rekord für die schnellste gelbe Karte geknackt. Beim Spielstand von 13:11, als der gegnerische Block das Netz streifte und der zweite Schiri eine Netzberührung durch den USV Potsdam sah. Alles kein Problem, kann ja mal passieren, aber wenn Schulle gefragt wird: „Was willst du von mir? Du darfst gar nicht mit mir reden!“ dann antwortet er als gut erzogener Mann. Lange Rede kurzer Sinn, erste gelbe Karte für den USV Potsdam im ersten Satz der Saison! Bemerkenswert war allerdings, dass es kurz danach, beim Spielstand von 15:11 die zweite gelbe Karte, diesmal für den Co-Trainer vom USV Halle regnete, offenbar wegen Streitigkeiten im Trainerteam. Auch der Rest des Satzes blieb eng, bis der USV Potsdam den Sack beim 25:23 das erste Mal zumachte.

Beim anschließenden Seitenwechsel wurden die neuen (Achtung Wortspiel!) Hyäne-Maßnahmen das erste Mal für den Zuschauer so richtig ersichtlich. Denn nicht nur die Spielerinnen auf dem Feld, sondern das gesamte Team musste den langen Weg um den ersten Schiedsrichter herum durch die Halle ziehen, damit keine Begegnungen auf engem Raum stattfinden würden. Soweit so gut.

Der zweite Satz begann mit unveränderter Aufstellung und wieder sehr ausgeglichen. Jana fischte mit ihren langen Armen einer Krake gleich Bälle am Netz und brachte sie von zwei Metern über dem Netz krachend auf der gegnerischen Seite zu Boden, Jule ging bei jeder Annahme oder Abwehr wie angeschossen zu Boden und holte noch den einen oder anderen fehlgesteuerten Ball zurück ins Spiel. Zum bereits recht fortgeschrittenen Spielstand von 20:17 betrat Doreen für Sophie das Feld, welche zuvor in der Annahme regelrecht vom Gegner beschossen wurde und sich in der oberen Annahme einfach noch nicht so sicher fühlte. Doreen wich nach ihrer Einwechslung dem nächsten auf sie gesteuertem Geschoss gekonnt aus und verhalf uns zurück zum Aufschlagsrecht. Jana verschlug dann noch den Aufschlag zum Satzball (yeah, Sekt für alle!) aber der Satzgewinn war uns nicht mehr zu nehmen.

Auch im dritten Satz blieb die Aufstellung zunächst unverändert. Das Team fühlte sich nach und nach merklich deutlich wohler in seiner Haut und beförderte das Spielgerät immer und immer wieder im gegnerischen Territorium zu Boden. Die Spielerinnen auf dem Feld total „on fire“ wussten die Auswechselspielerinnen, dass sie heute nicht mehr viele Gelegenheiten bekommen würden, sich zu zeigen, also beschlossen sie, sich wenigstens auf der Videoaufzeichnung in Szene zu setzen. Ob und wie viel vom Spiel auf dem Video noch zu sehen ist, ist bisher unbekannt. Aber was soll’s, vom Spiel will doch eh keiner mehr was wissen! Jessi und Doreen durften dann trotzdem noch mal ran, bis wir bei 25:20 nach knapp 1,5 Stunden die ersten 3 Punkte feiern durften! Und da ist sie wieder die Hyäne – äh Hygiene – denn das Abklatschen und die ordnungsgemäße Verabschiedung blieben ebenfalls aus.

Jana Schumann wurde bei ihrem Debüt im USV-Trikot zur wertvollsten Spielerin gekührt.

Wir bedanken uns deshalb auf diesem Weg noch einmal herzlich bei unseren mitgereisten Fans für ihre unerbittliche und lautstarke Unterstützung, bei den USV Halle Hurricanes für das gute und faire Auftaktspiel in die neue Saison, auch wenn ihnen leider nur ein laues Lüftchen statt dem angekündigten Sturm hinterher weht, bei allen Verantwortlichen für die Ermöglichung des Wettkampfs und hoffen, dass auch die nächsten Spiele weiterhin stattfinden können.

Die drei Punkte im Kofferraum, hielt der Partybus auf dem Heimweg noch bei einem gut bekannten Schnell-Restaurant und tanzte sich anschließend durch die 80er, 90er bis zu den aktuellen Hits zum Parkplatz vor Ginas Tür, wo sich die inzwischen legendäre Parkplatzparty noch weit in die Nacht zog. Während sich die ein oder andere Tradition langsam verfestigt, sind wir jedoch immer noch auf der Suche nach guten Sprüchen, um unsere Punkte angemessen zu feiern, denn so toll „La-la-la – la-la-Laterne“ auch ist, dazu tanzt es sich super auf dem Parkplatz, aber auf dem Feld versteht wohl kaum jemand, was damit gemeint sein soll.

Bis dahin, bleiben wir wohl bei „Hey check“ und freuen uns über Input von euch!

Für den USV am Ball: Beatrice Kujat, Alexandra Schulze, Gina Schilke, Jana Schumann, Nicole Liebscher, Sophie Apel, Martina Gast, Jessica Bögershausen, Susann Sass, Doreen Schusdziarra, Julia Löchel und Verena Poppe-Kohlsdorf. Auf der Bank Trainer Thomas Schulze (dem es trotz vorheriger Ankündigung nicht gelang, das Spiel kaputt zu wechseln), Interims-Co-Trainerin Tina Patzner, und Interims-Scout Marcus Götze.

Spielbericht: Tina Patzner & Marcus Götze

3 Punkte zum Saisonauftakt oder auch “Der mit den Hyänen tanzt”
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